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NEUE INNENTÜREN IM ALTBAU

Mit dem Thema Innentüren betritt der Bauherr ein regelrechtes Minenfeld. Es bereitet enorme Freude, neue Türen und Zargen in verschiedenen Dekors, Qualitäten und Farben passend zum Ambiente auszuwählen, doch ohne einige Grundkenntnisse kann die Chose schon mal schnell zum Desaster werden. Vertauschte Anschlagsseiten, das Übersehen der Lichtschalter und falsche Abmessungen sind eine der häufigst gemachten Fehler.

Türen die zur falschen Seite aufgehen oder nicht in die vorgesehenen Maueröffnungen passen, lassen sich kaum im Nachhinein ändern. Um irreversible Fehler und hohe Kosten zu vermeiden ist eine penible Planung unerlässlich.

Welche Punkte Sie bei der Bestellung Ihrer neuen Zimmertüren beachten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Ein Türblatt mit konventionellem Falz ist wohl die am meisten eingebaute Variante in  Alt – und Neubauten. Wer seiner Einrichtung einen exklusiven Touch verleihen möchte, für den sind stumpf einschlagende Türen mit versteckten Bändern eine perfekte Alternative.

Dieser Türen-Typ wird auch als flächenbündige Türe bezeichnet. Stumpf einschlagende Zimmertüren inklusive der Türzargen ergeben eine ebenmäßige Oberfläche, wobei die Türangeln bzw. Bänder oder Scharniere in die Tür-Zarge eingefräst und eingelassen werden. Das bedeutet, dass Sie im geschlossenen Zustand für für den Betrachter unsichtbar sind. Insbesondere Einrichtungen in modernem Design profitieren von dieser puristischen Bauart.

Türen stumpf einschlagend & mit Flaz

Eine gefalzte Tür bzw. eine solche mit Falz und Aufdeck besitzt entweder eckige oder runde Kanten,  welche über das eigentliche Türblatt herausragen. Es entsteht ein kleiner, stufenförmiger Absatz (Aufdeck), der das Türblatt auf dem Rahmen bzw. der Zarge aufliegen lässt und beide Elemente optisch miteinander verbindet. Im Gegensatz dazu besitzen stumpf einschlagende Innentüren respektive stumpfe Türen inkl. der  Zargen keinen Falz. Die klassische Rahmenoptik wird vermieden und Zarge sowie Türblatt ergeben ein ebenes und flächenbündiges Bild.

Das Hauptmerkmal flächenbündiger Türen liegt darin, dass das Türblatt der Zimmertür mit der Tür-Zarge eine homogene Fläche bildet, da die Türbänder in die Tür verdeckt eingelassen sind. Somit sind diese Elemente im geschlossenen Zustand nicht zu unterscheiden. Dieses optisch reduzierte, puristische Designsprache  versprüht sozusagen zwangsläufig eine exklusive Eleganz und eine ästhetische Aura.

Quasi als Kirsche auf der Torte gibt es eine weitere Individualität, die einer stumpf einschlagenden Türe Persönlichkeit und Charakter verleiht.

Bei dieser besonderen Konzeption können die Türen – auf Wunsch – ohne Schlüssellochbohrung hergestellt werden. Zwar ist die Tür dann  nicht mehr abschließbar, aber das birgt im Innenbereich zumeist keinerlei Nachteil. Die Optik siegt über den praktischen Nutzen von Schließmechanismen.

Moderne Häuser und Einrichtungen erfahren durch die gewollte Reduktion der Optik eine dramatische Aufwertung und spiegeln einen individuellen Geschmack durch minimalistischen Auftritt wider.

Die Statistik zeigt nur allzu deutlich, dass Menschen in Deutschland immer größer werden. Die Konsequenz dieser Entwicklung sind höhere Raumhöhen und Decken. Dieser Logik folgend werden auch Außen- und Innentüren höher.

Die bisher gültige Norm für Türblätter wurde um eine zweite Norm-Höhe ergänzt.  Gemäß dieser, gelten nun für Türen – anstatt der bisherigen 1985 Millimeter – jetzt immerhin 2110 Millimeter.

Mehr Licht im Flur

Die Zunahme der Deckenhöhen offeriert dem Bauherren die Möglichkeit die Zimmertüren mit sogenannten Oberlichtern auszustatten. Neben dem Vorteil die gesamte Deckenhöhe zum Einbau einer Türe nutzen zu können, werden Flure und Dielen mittels eines Oberlichts oder einer Oberlichtzarge zusätzlich mit Tageslicht versorgt.

In den,  oberhalb der Türzarge montierte Rahmen, wird eine Glasscheibe eingesetzt. Ganz nach Wunsch kann diese aus schlichtem, klaren oder satiniertem Glas sowie Ornamentglas bestehen.  

Um mehr Tageslicht in den Innenräumen zu generieren werden gemeinhin, in den meisten Privathäusern,  Zimmertüren mit Glasausschnitt eingesetzt. Oberlichter besitzen jedoch – neben dem Effekt der größeren Lichtausbeute – im Gegensatz zu Zimmertüren mit konventionellen Lichtausschnitt, den Vorteil, dass sie mehr Privatsphäre zu lassen.

Fremde und evtl. neugierige Blicke bleiben draußen bzw. vor der Türe. Wer darüber hinaus noch  zusätzliches Licht haben möchte, kann eine Zargen-Oberlicht-Kombination mit einer Ganzglastür oder einer Tür mit Glasausschnitt versehen. Ein Oberlicht bzw. die Kombination mit einer Glastür ist nicht nur ein prägendes Designelement – es verhilft Ihnen mit Leichtigkeit zu lichtdurchfluteten Innenräumen.

Unser ganzes Leben nutzen wir Türen. Wir öffnen und schließen Sie und gehen durch sie hindurch.

Jetzt, wo Sie ein neues Haus bauen oder einen Altbau sanieren wollen, werden Sie beim Kauf der Türe gefragt, ob Sie eine “Rechte“ oder “Linke“ benötigen. Die Frage soll Sie nicht zu einem politischen Statement auffordern – mit dieser Frage soll geklärt werden, an welcher Seite sich die Türklinke bzw. die Scharniere befinden sollen.

Es ist beileibe keine Geschmackssache, in welche Richtung sich die Tür öffnen soll, sondern eine Vorgabe, die vom Grundriss der Raumaufteilung gemacht wird.

Ein erster Anhaltspunkt ist die Anordnung des Lichtschalters. Er befindet sich idealer Weise an der Schlossseite. Wenn Sie also beispielsweise vom Flur aus ein Zimmer betreten, schwingt das Türblatt nach innen in den Raum. Der Lichtschalter befindet sich dann an der Seite der Türklinke.

Türbeschläge

Um jedoch bei der Planung die korrekte Türe inklusive Zarge zu bestimmen, muss zuerst geklärt werden, ob es sich um eine rechte oder linke Türe handelt.

Dabei ist die Anschlagsseite entscheidend!

Die Schlagrichtung ist ganz leicht zu erkennen:  Sie schließen die Türe und  stehen nun an der Seite, an der die Türscharniere sichtbar sind. Befinden sich die Bänder links, dann handelt es sich um einen DIN Linke Tür. Sind die Bänder bei geschlossener Türe auf der rechten Seite sichtbar, dann ist es eine DIN Rechte Tür.

Prüfen Sie bei der Bestellung der Türen die Daten genau und mehrmals. Wir empfehlen das Vier-Augen-Prinzip, denn bekanntlich sehen zwei Paar Augen mehr als eins. Die Festlegung, ob  sich eine Türe in den Raum hinein oder vom Raum weg öffnen soll, definiert die Lichtschalterposition und die Anschlagsseite.

Ungenauigkeiten, Unwissenheit oder auch nur kleinste Flüchtigkeitsfehler bei der Festlegung auf DIN Rechts oder DIN Links, haben mitunter massive Konsequenzen für die Nutzung der Wege im Haus und einer effektiven Raumnutzung. Denn eine sich öffnende Tür benötigt viel Platz.

Bereits bei der Planung bestimmen Bauherren und Architekten, ob eine Tür links oder rechts angeschlagen sein soll. Dies hat zumeist pragmatische Gründe. Zum Beispiel, dass zwei Türen nicht in dieselbe Richtung aufgehen und auf diese Weise wichtige Verkehrswege im Haus oder in der Wohnung versperrt werden.

Aber auch die Einrichtung hat wesentlichen Einfluss. Befindet sich beispielsweise ein offener Kamin im Wohnzimmer, so wird ein Architekt die Öffnungsrichtung der Türe in seiner Planung berücksichtigen. Ebenso öffnen Eingangs- oder Terrassentüren in aller Regel nach innen.

Doch unabhängig von Komfort, Regeln und Praxis kommen unnötig hohe Kosten und lange Wartezeiten auf Sie zu, sollte beim Einbau festgestellt werden, dass eine oder gar mehrere Türen falsch bestellt wurden. Es ist kaum mehr möglich eine falsch bestellte DIN Linke Tür nachträglich in eine DIN Rechte Tür umzubauen.

Generell haben alle Türen eine vorgegebene Richtung, zu der sie auf- und zugehen. Das gilt nicht nur für Zimmer- und  Innentüren, sondern auch für Schranktüren und Fenster.  Ein Haus oder eine Wohnung ist demnach gespickt mit vielen unterschiedlichen Türanschlägen. Sowohl bei Türen, als auch bei Fenstern gilt dabei dasselbe Schema.

Türanschlag

Die Bestimmung der Türen und der Zargen ist essentiell. Doch lassen Sie sich von der komplexen Theorie nicht verunsichern. Zuweilen müssen Sie weniger entscheiden, als Sie glauben. Denn schließlich beantwortet der Grundriss schon einige wichtige Fragen.

Die Grundrisszeichnung ist Ihre Kristallkugel. Ein Blick und es wird offenbar, in welche Richtung die Türen sich öffnen sollen. An der Stelle, an der von der Türe ein gerader Strich in den Raum hineinragt, befindet sich der entsprechende Türanschlag. Selbstverständlich können Sie den Türanschlag auch im Nachhinein verändern. Doch Grundrisse sind insbesondere, bezüglich der Planung von Türen, in der Regel gut durchdacht.

Wenn Sie über keinen Grundriss verfügen, ist es auch ohne diesen ganz leicht herausfinden, ob Sie den Türanschlag links oder rechts anbringen müssen. Denn wie so vieles, ist auch die Bestimmung des Türanschlags genormt.

Die DIN 107 bzw. die europäische DIN EN 12519 gibt Auskunft darüber, auf welcher Seite der Türanschlag sein muss. Wenn Sie beispielsweise vor einer Türe stehen, die nach innen öffnet, müssen Sie lediglich prüfen, auf welcher Seite die Türbänder sichtbar sind.

Können Sie die Scharniere bei geschlossener Türe rechts sehen, dann ist auch der Anschlag rechts. Dies wäre demnach die „DIN rechts“. Man spricht in dem Fall auch von einer rechts anschlagenden Tür.