– MATERIALIEN UND IHRE FUNKTION
Funktion einer Fensterbank
Die Fensterbank – auch “Sohlbank“ genannt – ist der waagerechte Abschluss zwischen Fenster und Mauer. Sie wird sowohl im Innenraum als auch im Außenbereich mit dem Fenster verbunden. Dabei übernimmt sie nicht nur funktionale, sondern auch gestalterische Aufgaben.
Eine Innenfensterbank ist Teil der Wärmedämmung, welche verhindert, dass Wärme nach außen entweicht. Zugleich bildet sie eine Fläche, auf die Dekorationsgegenstände oder Topfpflanzen Platz finden um den Innenraum angenehm zu gestalten.
Die Außenfensterbank ist dafür verantwortlich, dass kein Niederschlagswasser, welches durch Regen, Schnee und Hagel entsteht, unter den Fensterrahmen in den Innenbereich laufen kann. Behilflich sind ihr dabei die Wassernase bzw. die sog. Tropfkante, die Regenwasser vom Fenster ableitet. Der schräge Einbau sorgt dafür, dass kein Wasser auf dem Fensterbrett stehen bleibt, wodurch das Risiko von Schimmelbildung und Schmutzablagerungen minimiert wird.
Fensterbänke schützen also das Außenmauerwerk und die Brüstung. Es sind Bauelemente, die als plattenförmige bzw. trapezförmige Werkstücke hergestellt werden. Sie sind sowohl mit als auch ohne eine seitliche Aufständerung erhältlich.
Eigenschaften des Materials
Während Fensterbänke in den Innenräumen keine bautechnischen Anforderungen zu erfüllen haben, sondern lediglich gegen Putzwasser, Reinigungsmittel und Kondenswasser resistent sein müssen, sollte das Material für die Fensterbänke im Außenbereich – aufgrund der unterschiedlichen Witterungseinflüsse, die auf eine Fensterbank einwirken – folgende Eigenschaften vorweisen.
- Robustheit & Stabilität
- Montagefreundlich
- Wasserresistenz
- Hitzeresistenz
- Formbeständigkeit
- Kratzfestigkeit
- Bruchsicherheit
Fensterbänke aus unterschiedliche Materialien
Fensterbänke werden aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt. Der Markt bietet Fensterbänke aus Naturstein, wie z.B. Marmor und Granit, Kunststein, Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff sowie Aluminium an
Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die jeweiligen Eigenschaften sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Werkstoffe. Für welche Variante Sie sich entscheiden, ist demnach nicht nur eine Frage Ihres Geschmacks – sondern auch der Funktionalität bzw. des praktischen Nutzens.
Der Naturstein
Eine Fensterbank aus Naturstein besitzt zwar einen edlen Charakter der allerdings mit einem relativ hohen Preis zu Buche schlägt. Die Beliebheitsskala wird angeführt von Marmor, Granit, Basalt und Quarzit. Hervorzuheben ist hier der Granit, der neben einer lebendigen Maserung zudem widerstandsfähig gegen das Eindringen von Wasser, Öl und Säure ist.
Natursteine lassen sich für den Innen – und Außenbereich gleichermaßen gut einsetzen. Alle Arten lassen sich bis auf den Basalt relativ einfach bearbeiten.
Der Granit – der solide Klassiker
Granit gilt als der Klassiker unter den Natursteinen für Fensterbänke. Er ist sehr widerstandsfähig gegen alle Witterungseinflüsse, da keine Oxidation stattfindet und er sogar mechanischen Belastungen wegen seiner Härte trotzt.
Er wartet mit unterschiedlichsten Farbnuancen und Strukturen auf, die ihn sowohl im Außenbereich, als auch für den Innenbereich zu einem attraktiven Stein machen. Nach der Montage wird die Oberfläche des Granits mit speziellen Mitteln imprägniert bzw. versiegelt, um ihn gegen Sporen, Moosen und Flechten zu schützen.
Die hohe Robustheit macht ihn witterungsbeständig und langlebig. Wobei der nicht gerade niedrige Preis häufig dazu führt, dass der Bauherr sich nach einer kostengünstigeren Alternative umsieht.
Das A und O beim Granit, ist dessen Pflege. Auf die Verwendung aggressiver, kratzender und ätzender Reinigungs- und Scheuermittel sollte tunlichst verzichtet werden.
Der Marmor – edel und anspruchsvoll
Marmor ist ein Kalkstein, der nicht nur als wasserempfindlich gilt, sondern auch sensibel auf Öle reagiert. Für den Außenbereich ist er daher nur bedingt empfehlenswert, da widrige Witterungseinflüsse mit der Zeit ihre Spuren hinterlassen.
Schwer zu entfernende Kalkränder und Wassertropfen lassen sich nur mit viel Aufwand wieder beseitigen. Obendrein ist Marmor recht teuer. Punkten kann der Naturstein jedenfalls stets durch seine beeindruckende Optik, die aufgrund seiner Zusammensetzung in den unterschiedlichsten Musterungen und Farbgebungen erhältlich ist. Insbesondere im Innenraum sorgt er, nicht zuletzt auch wegen seiner enormen Haltbarkeit, für ein anspruchsvolles und zeitloses Ambiente.
Gussmarmor – die günstigere Alternative
Gussmarmor wird industriell aus verschiedenfarbigen Gesteinsmehlen hergestellt, welche mit Polyesterharz als Bindemittel verklebt werden.
In Sachen Ästhetik und optischen Auftritt reicht er erstaunlich an echten Marmor heran. Gussmarmor ist speziell bei der Herstellung von Fensterbänken für innen und außen sehr beliebt.
Ein Vorteil dabei ist der kontrollierbare Farbton, der anders als bei Granit- und Marmorfenster-bänken, für eine gewisse Homogenität im Strukturverlauf sorgt. Zudem besitzt er gegenüber Marmor eine geringere Saugfähigkeit, die ihn daher pflegeleicht und widerstandsfähig gegen Verschmutzungen macht.
Gussmarmor wird in den unterschiedlichsten Musterungen und Farbtönen angeboten und besticht durch seine scheuerfeste und solide Oberfläche. Er besitzt eine höhere Wärmeleitfähigkeit, durch die sich seine Oberfläche wärmer anfühlt als ein Naturstein.
Ton – seit Jahrtausenden beliebt
Der Werkstoff Ton prägt bereits in der Form des Dachziegels sein Jahrtausenden das Bild ganzer Regionen. Er ist enorm haltbar und kratzfest. Eine Fensterbank aus gebranntem Ton ist zudem frostbeständig und strapazierfähig.
Ein Nachteil stellt indes seine problematische Verarbeitbarkeit dar. Der Einbau von Fensterbänken aus Ton ist sehr aufwändig, da ein tönernes Fensterbrett aus mehreren Einzelplatten besteht, die mehrfach verfugt werden müssen.
Massivholz – Natürlicher Werkstoff für den Innenbereich
Holz besticht durch seinen einzigartig natürlichen Charakter, der uns in allen Bereichen des Eigenheims immer eine wärmende Atmosphäre vermittelt. Im Außenbereich ist Holz gegenüber wechselnder Witterungseinflüsse schon problematischer.
Hier Holzfensterbänke zu empfehlen hätte schon etwas Fahrlässiges an sich. Nässe durch Regen, Schnee und Hagel sowie starkes Sonnenlicht lässt Holz auf die Dauer nicht gut aussehen.
Wenn vom Bauherren partout Holz gewünscht wird, dann schaffen es gerade mal eine Hand voll Harthölzer, über ein paar Jahre hinweg den Wetterkapriolen standzuhalten. Lediglich Eiche, Buche, Esche und Ipé besitzen genug Reserven, um sich draußen zu behaupten.
Im Innenbereich dagegen trumpfen Holzfensterbänke mit einer vielfältigen Maserung und den unterschiedlichsten Farben auf. Sie sind sozusagen die perfekte Ergänzung zu den gewählten Holzfenstern. Mittels entsprechender Beizen lassen sich zusätzlich noch weitere wärmende Farbtöne erzielen, um das Bild zu vervollkommnen.
Doch auch in den Innenräumen ist Hartholz den Weichhölzern vorzuziehen, da es widerstandsfähiger gegen mechanische Einwirkungen, wie Kratzer oder Dellen ist. Als Schutz vor eintretender Feuchtigkeit und Wischwasser muss das Material imprägniert bzw. oberflächenversiegelt werden.
Holzverbundstoffe als Option
Als Holzverbundstoffe bezeichnet man beispielsweise, Spanplatte, Sperrholz, Werzalit und Siebdruckplatten. Mit diesen Werkstoffen als Basis, lassen sich besonders stabile Fensterbänke mit unzähligen, modernen Dekors, von Holzmaserungen bis zur Marmoroptik erzeugen.
Auch in unifarbenen Oberflächen gemäß RAL-Farbkarte und elegantem, zurückhaltendem Reinweiß werden sie angeboten. Durch die spezielle Herstellung und Materialrezeptur, haben diese Innenfensterbänke eine, gegen Abrieb und Kratzer resistente Oberfläche, die zugleich robust, pflegeleicht und obendrein, aufgrund wasserfester Verleimung, unempfindlich gegen Nässe sind.
Kunststein
Kunststein setzt sich aus gebrochenem Gestein bzw. Sand, dem mineralische oder harzgebundene Stoffe beigemischt werden zusammen. Kunststein, der auch als Mamorit, Polyresin oder Poly-Nature bekannt ist, zeichnet sich durch enorme Widerstandsfähigkeit, Bruchsicherheit und einer geringen Wärmeleitfähigkeit aus.
Die natürliche Optik und die vergleichsweise günstigen Kosten sind Argumente, die für diesen Werkstoff, der für Innenfensterbänke häufig eingesetzt wird, sprechen.
Aluminium & Zink – wie geschaffen für den Außenbereich
Aluminium als Werkstoff treffen wir in zahlreichen Bereichen der Bautechnik an. Die überragenden Vorteile des Leichtmetalls, durch die Kombination aus Leichtigkeit und Stabilität, sind schon lange bekannt und begegnen uns zum Beispiel auch beim Fensterbau, den Türen bis hin zum Garagen und Sektionaltor.
Der moderne Werkstoff besticht durch seine hohe Witterungsbeständigkeit und seine lange Lebensdauer. Dies ist mit einer der Gründe, die für den Einsatz von Alu-Fensterbänken, insbesondere im Außenbereich sprechen.
Die Oberfläche ist entweder eloxiert oder pulverbeschichtet. Eine auf der RAL-Farbkarte basierende auswahlstarke Farbgebung, bei der die metallische Optik erhalten bleibt, der lässt dabei kaum Wünsche offen. Besonders pflegeleicht werden die Oberflächen von Alu-Fensterbänken durch eine zusätzliche Folienbeschichtung.
Zinkblech besitzt zwar ähnlich gute Eigenschaften, jedoch gerät die ästhetische Komponente gegenüber Aluminium ins Hintertreffen.
Kunststoff – solider Werkstoff als Garant für Langlebigkeit
Wie häufig begegnen wir in zahlreichen Bereichen unseres Lebens dem, inzwischen in Verruf geratenen Kunststoff. Doch Achtung: Es sind genau die Eigenschaften, die für Probleme bei der Entsorgung von, im Überfluss produzierten Verpackungen sorgen, die Fensterbänke aus Kunststoff so attraktiv machen.
Das Angebot an Kunststofffensterbänken ist opulent. Sie haben die Wahl zwischen Kunststoffstein oder mit Kunststoff oder Kunstharz getränkten Holzwerkstoffen bzw. reinem PVC – Sein Hauptvorteil des Kunststoffs liegt in einer Langlebigkeit die mit einer Pflegeleichtigkeit und Robustheit einhergeht, die seines gleichen sucht.
Aufgrund der hohen Haltbarkeit und des günstigen Anschaffungspreises sind Kunststofffensterbänke für den Innen- und Außenbereich gleichermaßen beliebt.
Der größte Nachteil von Kunststofffensterbänken ist die mangelhafte Farbechtheit. Widrige Witterungseinflüsse und, allem voran, starkes Sonnenlicht lassen die Farben verblassen und fleckig werden. Man kann also mit Sicherheit sagen, dass der Alterungsprozess, gegenüber Stein oder Holz deutliche und unschöne Spuren hinterlässt.