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DIE VERPUTZTE FASSADE

Die Fassade ist das dominierende Gestaltungsmerkmal Ihres Hauses. Mit ihr bestimmen Sie als Bauherr das optische Erscheinungsbild und das Design des Baukörpers. Sie ist demnach Ausdruck Ihres individuellen Stils mit dem Sie Ihrem Traumhaus Ihre ganz persönliche Note geben.

Jedoch ist Entscheidung nicht alleine von ästhetischen Gesichtspunkten abhängig. Der Putz ist sozusagen die Haut Ihres Hauses. Als solche muss sie gegen negative Witterungsbedingungen geschützt sein. Starke Sonneneinstrahlung, Regen, Feuchtigkeit, Wind Hagel und schwankende Temperaturen können einer verputzten, Fassade das Leben schwer machen.

Selbst die robustesten Werkstoffe für die Verkleidung der Fassade sind über Jahre hinweg täglich Wind und Wetter ausgesetzt.  Demnach sollten Sie neben der optischen Kriterien auch die Klimadaten Ihres Baugebiets genau unter die Lupe nehmen damit Ihr Haus durch das Verputzen für viele Jahre optimal geschützt ist.

Ein weiterer Faktor, der Ihre Entscheidung beeinflussen sollte, ist die perfekte Wärmedämmung. Die energetischen Neuausrichtung wird in den nächsten Jahren erheblichen Einfluss auf Ihre Heizkosten haben.

Ein Gebäude zu verputzen ist deutlich preiswerter als Klinkersteine. Doch es sind nicht alleine der Preis und die tadellosen Werte für die Wärmedämmung, die den Putz so beliebt machen.

Viele Bauherren möchten sich einfach nicht über Jahrzehnte – Tag ein – Tag aus – mit ein und der selben Fassadenfarbe abfinden. Eine verputzte Fassadenfläche offeriert mehr Flexibilität bei der Farbgebung.

Theoretisch sind alle Farben möglich, um ein Haus individuell und einzigartig werden zu lassen.

Die Farbe eines Hauses bzw. dessen Fassade ist nicht frei wählbar!

Die Einschränkung ist nicht dem Angebot der Farbhersteller geschuldet, sondern den Auflagen der jeweiligen Gemeinden. Technisch steht zwar jede Farbe zur Verfügung, aber wie sooft diktiert der Bebauungsplan was geht und was nicht. Ausschlaggebend ist u.A. der sog. Hellbezugswert.

Das bedeutet, dass je höher der Hellbezugswert des Putzes ist, desto später zeigen sich Spannungs– bzw. Setzrisse. Der Wert gibt die Intensität der Farbe, welche durch die Konzentration der Farbpartikel  entsteht. Mit dem Anstieg des Hellbezugswert sinkt die Sichtbarkeit von Rissbildungen.

Dabei sind vage Formulierungen wie z.B. “Die Fassade darf nur mit hellem mineralischen Putz versehen werden“ nicht hilfreich. Mit dieser Vorschrift dürften alle Bauherren, die ohnehin eine weiße Fassade präferieren zufrieden sein.

All jene, die mit abweichenden Farbwünschen, wie beispielsweise hellblau, hellgrün oder gelb liebäugeln, sollten zur Sicherheit ihre Farbwahl gemäß der RAL – Farbkarte definieren und die Bauaufsichtsbehörde schriftlich um Erlaubnis bitten.

Die Farbgebung der Fassade wird in erster Linie vom Gesamterscheinungsbild des Gebäudes diktiert.   Es sollten daher folgende Kriterien und bauliche Spezifikationen beachtet werden:

  • Farbe des Daches bzw. dessen Eindeckung
  • Werkstoffe, Materialien, Art und Form der Dacheindeckung (Ziegelsteine, Dachpfannen in unterschiedlichen Formen und Reet sowie Metall und Kunststoff)
  • Farbe und Werkstoffart der Fenster- und Türrahmen (Aluminium, Kunststoff oder Holz)
  • Anzahl und Dimension der Laibungen
  • Erker, Gauben, Gebäudetyp, Hausdesign, Anbauten, Vorbauten und Vorsprünge
  • Farbgebung  und Design der Fenster (Panorama, Kreuzsprossen, Stegverglasung, Reflektionsvermögen)

Fenster, Türen bzw. Rahmen gibt es in den verschiedensten Farben. Zusätzlich können Umrandungen andersfarbig abgesetzt werden. Selbiges gilt für den Sockel, der unterschiedliche Höhen und eine eigene Farbe haben kann.

Für den Fall, dass Sie sich bei der Auswahl der Farben nicht sicher sind, sollten Sie sich mit der allgemeinen Farblehre auseinandersetzen.

Um eine geschmackvolles und auf lange Sicht aktuelles Zusammenspiel von Fassade und Dachfarbe zu gewährleisten, sollte immer auf den Kontrast beider Hauptteile geachtet werden. Ideal ist die Kombination eines hellen Fassadenanstrichs und einem dunklen Dachziegel.

Wem diese Vorgehensweise etwas zu klassisch oder eingefahren ist, der kann selbstverständlich auch unterschiedliche Farben miteinander kombinieren. Um hier den perfekten Kontrast zu erzeugen sollte man seine Entscheidung an die Farbenlehre anlehnen, bei der man zu Farbtönen greift, die auf dem Farbenzirkel nicht dicht nebeneinander, sondern entgegengesetzt angeordnet sind.

Die Ton-in-Ton Gestaltung ist das genaue Gegenteil von kontrastreicher Farbgebung. Sie erzielt ihre Wirkung durch die Farben, die auf dem Farbenzirkel nicht gegenüber, sondern in unmittelbarer Nähe nebeneinander liegen bzw. sich auf eine der 8 Grundfarben konzentrieren. Die Gruppe der  Grundfarben setzen sich zusammen aus  Rot, Grün, Blau, Cyan, Magenta, Gelb, Weiß und Schwarz.

Mit der Ton-in-Ton Variante erreicht der Bauherr ein insgesamt harmonisch-zurückhaltendes Design seines Daches. Sinn macht die Beschäftigung mit der allgemeinen Farblehre. Die Wirkung von Komplementärfarben und Kontrasten lässt sich im Vorfeld gut durch Online Konfiguratoren ausprobieren.

Damit Ihr Farbwunsch in Erfüllung geht sollten Sie zuvor die Art des Putzes bestimmen.  Man unterscheidet diesbezüglich drei Putzarten für die Fassade:

Der Strukturputz

Er gilt als zeitloser Klassiker, der in vielen Häusern die Wände ziert – egal wie alt er ist – frisch gestrichen wirkt er mit seiner rauen Schale  immer frisch wie am ersten Tag. Haben sie sich für einen Farbton gemäß RAL – Farbkarte entschieden, dann bedenken Sie bitte, dass auf der rauen Oberfläche des Strukturputzes die Farbe durch die Lichtbrechung anders zur Geltung kommt als auf gedrucktem Papier oder auf dem Display des Computers.

Der Kratzputz

Der Kratzputz ist ein langlebiges und robustes Stilmittel um die Hausfassade zu veredeln. Obwohl der Kratzputz zu den teureren Putzarten gehört ist er wegen seiner bauphysikalischen Eigenschaften sehr beliebt. Man zählt ihn zu den mineralischen Putzen, da er mit Kalk oder Zement gebunden wird.

Im Gegensatz zu anderen Putzarten kommt er ohne Unterputz aus und kann einlagig ausgeführt werden. Beim Auftragen wird durch das Zerstören der homogenen, glatten Deckschicht während des Austrocknens erreicht, dass sich keine sog. Sinterschicht bildet. Damit wird das Risiko von Rissbildungen gravierend reduziert.

Reibeputz & Glattputz

Der Glattputz gehört zu den langsam abbindenden Putzen. Er kann sowohl aus Gips-, Gips-Kalk-, Kalk-, Kalk-Zement-, sowie aus Lehm bestehen.

Als Reibeputz eignen sich sog. Silikonharzputze am besten. Sie sind sehr wasserresistent und machen es nahezu unmöglich, dass sich auf der Oberfläche Pilze, Moos oder Algen absetzen. Er ist eine optimale Lösung bei Wärmeverbundsystemen.

Glattputz und Reibeputz weisen jedoch einige Unterschiede auf. Gemeinhin wird der Glattputz nur in einer dünnen Schicht aufgetragen.  Die Herstellung gestaltet sich etwas schwieriger, da man nach dem Auftragen auf die Wand kleinste Unebenheiten wahrzunehmen sind.

Der Reibeputz bietet individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und kann mit eigenen Mustern bzw. Strukturen versehen werden. Es gibt demnach zahlreiche Unterschiede zwischen den beiden Fassadenputzarten.

Weitere Gestaltungmöglichkeiten bieten sich dem Architekten und Bauherren durch zusätzliche Varianten:

  • Einfarbiger Komplett-Verputz
  • Abgesetzte Fenster- und Türumrandungen (Faschen)
  • Abgesetzter Sockel-Putz

Generell muss man zunächst vorausschicken, dass die Kosten von der zu bearbeitenden Fläche respektive der Größe des Hauses abhängig sind. Dementsprechend kann man bei einem kleinen Haus mit niedrigeren Preisen rechnen, als es bei einem großen Doppelhaus der Fall ist.

Überblick:

  • Einrüstung bzw. Aufbau eines Gerüstes. Dies ist immer dann unerlässlich, wenn sich die Fassadenarbeiten über mehrere Stockwerke erstrecken. Die Preise hierzu belaufen sich auf ca. 6 – 8 € pro m².
  • Ausbesserungen mit Spachtelmasse für Risse und tiefe Löcher bzw. Beschädigungen durch Hagelkorneinschläge: 1 € pro m²
  • Unterputz: 1 – 2 € pro m²
  • Oberputz: 3 – 5 € pro m²
  • Anstrichmittel bzw. Farbe für die Wand: 2 – 4 € pro m²
  • Zusätzliche Kosten durch notwendige Materialien wie beispielsweise Putzprofile, Eckleisten, Leihgebühren für Gerätschaften etc.): Gesamtbetrag ca. 300 – 400 €

Als Beispielberechnung ergibt sich so ein Preis für eine 180 Quadratmeter großen Fläche ein Preis von etwa 3.000 €. Darin enthalten sind die Kosten für die Einrüstung des Hauses.

Achtung: Bei einem Altbau können zusätzliche Verzierungen und nötige Stuckarbeiten für die Restaurierung die Kosten erheblich nach oben treiben.

Generell haben verputzte Fassaden eine lange Lebensdauer. Dennoch kommt es mit der Zeit zu Beschädigungen durch Starkregen, Hagel und Frost. Es ist schwierig einen genauen Zeitpunkt für die Erneuerung der Fassade zu bestimmen, da die regionalen Wetterbedingungen, der Standort des Gebäudes und die qualitative Ausführung des Putzes entscheidend sind.

Es gibt allerdings Indizien, die dafür sprechen, den Putz an der Fassade auszutauschen. Dazu gehören:

  • deutliche große Risse in der Fassade
  • großflächiges Abbröckeln der Putzschicht 
  • mittlere bis große Löcher durch herausgebrochenem Putz
  • großflächig gelöste Putzflächen, die keinen Kontakt mehr zum Untergrund haben.
  • ästhetische Aspekte: Sie können eine Motivation sein, wenn beispielsweise die
  • Farbe stark verblasst ist oder evtl. gar nicht mehr vorhanden ist

Um zu prüfen, ob die Fassade bröckelt, kann ein sog. Abreißtest Klarheit schaffen. Dazu bringen Sie ein stark klebendes Paketband oder Panzerband auf die Fläche auf und reißen es ruckartig wieder herunter. Bleiben Partikel oder gar größere Teile der Oberfläche daran hängen, dann wird es Zeit, die Fassade neu zu verputzen.

Sollten Sie sich entschließen, Ihrem Haus mit einer neuen Fassade einen besseren optischen Auftritt zu verschaffen, dann lassen Sie sich von der Euregio Bau in Erkelenz unverbindlich von Fachleuten beraten.

In einem freundlichen Gespräch, kann dann unter anderen auch geklärt werden, in wie weit die neue Fassade bzgl. einer effektiven Wärmedämmung optimiert werden kann. Auf diese Weise sind Sie auch langfristig gegen steigende Energiepreise gewappnet.